Chronik 

1955 bis 1960

Rantum war der letzte Ort auf der Insel, der bis 1955 keine Feuerwehr hatte. Vor dem Krieg war Rantum einfach zu klein und hätte wohl nicht mal genug Männer zusammen gekriegt, um eine oder zwei Gruppen zu bilden. Auch finanziell wäre die kleine Gemeinde sicher überfordert gewesen, eine Feuerwehr auszurüsten und zu tlf 16 uebergabe 1962 foto 1 160unterhalten.
Dann kam der Krieg und man hatte andere Sachen im Kopf, als eine Feuerwehr zu gründen. Außerdem waren nun noch weniger Männer im Dorf, als vor dem Krieg. Direkt nach dem Krieg lag alles am Boden und die Familienväter, soweit sie überhaupt am Leben geblieben und wieder nach Hause gekommen waren, waren vollauf damit beschäftigt, ihre Frauen und Kinder zu ernähren. Direkt nach dem Krieg herrschte überall große Not. Nach und nach wurde die Zeit besser und das Dorf wuchs langsam. Erste Ansätze des Fremdenverkehrs entwickelten sich. Gleich nach Ende des Krieges waren die Kasernen in Rantum voll gestopft mit Flüchtlingen. Die Einwohnerzahl Rantums überschritt zeitweise die Marke von 3000. Die Flüchtlinge verteilten sich im Laufe der Jahre über ganz Deutschland. Sehr viele gingen in das Ruhrgebiet, in den Bergbau oder die Stahlindustrie. Für die Flüchtlinge, die nicht weggingen, wurden Anfang der 60 Jahre, die Blocks am Sandwall gebaut.
Man erkannte dann Mitte der 50er Jahre, dass es nun wirklich an der Zeit war, eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen.
Das erste Fahrzeug der Wehr war ein TSF, ein für Feuerwehrbedürfnisse umgerüsteter VW-Bus. Das Herz dieses Fahrzeuges war die Tragkraftspritze TS 8/8. Neben sämtlichen Ausrüstungsgegenständen beförderte das Fahrzeug zugleich die Mannschaft.
1962 bekam die Wehr ihr erstes Tanklöschfahrzeug TLF 16.

Am 2. April 1955 war es dann soweit.

Bürgermeister Bernhard Nissen und der Amtswehrführer Boy Jörgensen, baten die Rantumer Männer zu einer Versammlung, die zum Ziel hatte, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Dieses gelang auf Anhieb. Alle 28 erschienenen Männer stellten sich für die Feuerwehr zur Verfügung. Alle Personen, die für Ämter in die Wehr gewählt wurden, wurden einstimmig gewählt.
Zum 1. Ortswehrführer der Gemeinde Rantum, wurde der erfahrene Feuerwehrmann, Richard Carstensen, gewählt.

Zu seinem Stellvertreter wählte man, den ebenfalls feuerwehrtechnisch vorbelasteten, Alfred Hansen, der auch gleichzeitig Gruppenführer wurde.

Maschinist wurde Herrmann Lorenzen, der diese Position schon in Tinnum ausgefüllt hatte.
Sein Vertreter wurde der ebenfalls aus Tinnum stammende Peter Jan Peters.

Ein zweiter Gruppenführer wurde in Emil Boysen gefunden.

Dessen Vertreter wurde Reinhard Grüger, der auch den Posten des Schriftführers, übernahm.

So gestaltete sich die Gründung der Feuerwehr Rantum und die ersten Wahlen für die zu besetzenden Posten, keinerlei Schwierigkeiten.

Leider ist keine vollständige Liste der „Gründungsmitglieder“ erhalten. Ich habe versucht, eine Liste mit den Namen dieser Mitglieder zu erstellen. Es waren es 28 Mann. Ich hoffe, dass ich alle richtig zusammen gekriegt habe. Nach Rücksprache mit den noch lebenden Gründungsmitgliedern, ist die unten aufgeführte Liste korrekt.

Diese Gründungsmitglieder sind:

Beisse, Wilhelm Henning, Hans
Boysen, Dirk Hoeck, Joachim
Boysen, Emil Knuth, Werner
Boysen, Erich Lorenzen, Alfred
Boysen, Max Lorenzen, Bernhard
Bubbe, Rudolf Lorenzen, Herrmann
Carstensen, Richard Lorenzen, Louis
Clausen, Georg Lorenzen, Willi
Eils, Hans Möller, Nicolai
Franzen, Helmut Peters, Peter Jan
Grüger, Reinhard Slawikowski, Georg
Hansen, Alfred Teichgräber, Kurt
Hansen, Bruno Waak, Günter
Hansen, Wilhelm Wenzel, Reinhold

Von diesen Mitgliedern leben zum heutigen Zeitpunkt noch zwei:
Peters, Peter Jan. Tinnum
Waak, Günter. Kasseedorf in Ostholstein.

Das Protokoll der Gründungsversammlung liegt bei.

Der Vorstand der Rantumer Feuerwehr 1955:

Wehrführer: Richard Carstensen
Stellvertr. Wehrführer: Alfred Hansen gleichzeitig Gruppenführer
Kassenwart: Kurt Teichgräber
Schriftführer: Reinhard Grüger
Maschinist: Herrmann Lorenzen
Stellvertr. Maschinist: Peter Jan Peters
Gruppenführer: Emil Boysen

Interessant dabei ist, dass das Spezialfahrzeug von VW, Typenbezeichnung TSF 8, zu damaliger Zeit, DM 7000.- kostete. Dazu kam dann allerdings noch die Innenausrüstung, wie Pumpe TS 8, Schläuche und alles Zubehör, was unabdingbar war. Das komplette Fahrzeug sollte jedoch, aus heutiger Sicht, nur DM 13410,- kosten. Aus damaliger Sicht, war das für unsere kleine Gemeinde ein ganz schöner Batzen. Der Stundenlohn für einen Handwerker lag zu dieser Zeit bei ca. DM 1,60.

Auf der Sitzung vom 21.12. 1955, im Gasthaus“ Rantum Inge“, legte man dann ein Versäumnisgeld von DM 1.- fest. Diese Mark war von den Kameraden zu zahlen, die nicht zu den Übungen erschienen.
Wehrlokal wurde einstimmig Gaststätte „Rantum Inge“.

Rantums 1. Feuerwehrball sollte am 4.2. 1956 stattfinden. Für die Vorbereitung und die Durchführung wurde natürlich ein Festausschuss gebildet:
Georg Clausen
Rudolf Bubbe
Werner Knuth
Hans Eils
Peter Jan Peters
Kurt Teichgräber

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