Chronik

1971 bis 1975

Diese 5 Jahre standen im Zeichen von gravierenden Änderungen. In personeller, wie in technischer Hinsicht.

Am 23.07. 1971 verstarb ganz plötzlich unser Wehrführer, Reinhard Grüger. Er bekleidete dieses Amt seit dem Oktober 1956. Reinhard Grüger war seit der Gründung der Wehr dabei. Er war ein Kamerad der ersten Stunde, sehr beliebt, tatkräftig und hatte die Wehr mit Erfolg geleitet. Sein Bestreben, alle übertragenen Aufgaben möglichst gewissenhaft auszuführen, bewirkte, dass ihm zu seiner Tätigkeit als Kurdirektor, mehrere überörtliche Ämter angetragen wurden, die abzulehnen, seine Gutmütigkeit nicht zuließ. Für das Dorf war diese traurige Nachricht unfassbar. So einen tüchtigen und anerkannten Kameraden zu verlieren, fällt jeder Wehr schwer. So auch der Rantumer! Reinhard Grüger war federführend beim Aufbau und prägte die Rantumer Wehr. Er stammte aus dem Ruhrgebiet und hatte die Insulanerin, Alfriede Hansen geheiratet. Er hinterließ seine Frau, 2 Töchter, Helga und Angela und einen Sohn, Roland. Ihm gehörte das Haus Angela, im Stiindeelke 46.

Zu seinem Nachfolger wurde sein langjähriger Stellvertreter und persönlicher Freund, Werner Knuth gewählt. Werner war bereits seit dem Tod von Emil Boysen, im März 1965, stellvertretender Wehrführer gewesen. Er war verheiratet mit der Rantumerin, Christa Ludwigsen und hatte vier Söhne, Michael, Wolfgang, Holger und Thomas. Bis zu seiner Wahl am 16.11. 1971, war er kommissarischer Wehrführer. Ihm gehörte das Haus Hörnumer Str. 24. Werner Knuth war gebürtiger Berliner.

Zu seinem Stellvertreter wurde nun der, seit einigen Jahren, besonders aktiv in der Rantumer Wehr arbeitende Kamerad, Heinz Hillje, gewählt. Er versah seinen Dienst mit Leidenschaft und hatte zu den jungen Kameraden einen besonders guten Draht. Heinz brachte durch seine Jugend, gepaart mit Sachkunde, neuen Schwung in die Ausbildung der jungen Kameraden. Heinz war allen Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen und wollte die Wehr unbedingt weiter voranbringen. Er war verheiratet mit der Rantumerin, Rita Boysen, hatte einen Sohn, Torsten und eine Tochter, Regine. Er hatte sein Haus in der Alten Dorfstr. 33. Heinz stammte aus Oldenburg in Niedersachsen.

Leider verstarb auch der Kamerad Heinz Hillje, am 27.07. 1974, viel zu früh, an den Folgen einer Schußverletzng und hinterließ nun seinerseits eine schwer zu schließende Lücke.

Zum neuen, stellvertretenden Wehrführer wählte die Versammlung den Kameraden Uwe Panzner, der auch schon einige Jahre erfolgreich seinen Dienst in der Rantumer Wehr versah. Uwe Panzner arbeitete bei der Kurverwaltung Rantum und war durch diesen Umstand, auch tagsüber in der Lage, anfallende Arbeiten, während seines Dienstes, auszuführen. Uwe war 1968 in die Rantumer Wehr eingetreten.

Er war verheiratet mit Sabine Schwarze aus Neudorf in Westpreußen und hatte zwei Kinder, Tobias und Svenja. Er wohnte im Mehrzweckgebäude der Kurverwaltung. Am Sandwall 44. Uwe war eine Rheinische Frohnatur und stammte aus Düsseldorf.

In technischer Hinsicht waren die Probleme etwas leichter, aber doch auch einschneidend.

Es wurde Stück für Stück die Ausrüstung mit Funkgeräten vorangetrieben. Der Fortschritt war nicht aufzuhalten und man hatte als Ziel, das am Ende dieser Entwicklung stand, die stille Alarmierung. Die Funkausrüstung war zu damaliger Zeit extrem teuer. Außerdem war niemand an solche Geräte gewöhnt und jeder, der damit arbeiten musste, musste eine Funkausbildung nachweisen. Seit der Zeit werden Funkübungen abgehalten. Weiter muss man zu diesem Thema wohl sagen, dass weder der Kreis, noch das Land, noch der Bund, genau wussten, welche Entwicklung hier zu erwarten war. Dementsprechend war auch die Planung. Die Vorgaben ändern sich bis zum heutigen Tage laufend und werden sich wohl auch in Zukunft laufend ändern.

Die Ausrüstung, der Fuhrpark und das Gerätehaus (ehemaliger Rettungsschuppen) stammten meist aus den Jahren der Gründung der Wehr. Ab 1955 und später. Das jetzige Gerätehaus aus der Zeit, lange vor dem 2. Weltkrieg. Unser erstes Fahrzeug, ein TSF 8, war ein umgebauter VW-Bus, mit dem zu Anfang alles Material und auch die Kameraden zum Einsatz gefahren werden mussten. Zu dieser Zeit wurde der Begriff „Sicherheit“ noch nicht so groß geschrieben und es kam vor, dass außer der Ausrüstung, auch 6-8 Kameraden in dem Fahrzeug hockten. Das Fahrzeug war mit Sicherheit bei jeder Einsatzfahrt total überladen. Aus heutiger Sicht wäre das undenkbar!

Die Atemschutzgeräte kamen auf. Sie waren eine Weiterentwicklung alter Wehrmachtsgeräte. Diese Geräte waren teuer und hatten nicht den Sicherheitsstand der heutigen Geräte. Geräte mit Pressluftflaschen kamen erst langsam in Mode. Außerdem mussten diese zum Auffüllen immer nach Niebüll und dann wieder zurück transportiert werden.

Im Jahre 1962 erhielt die Wehr ein TLF 16. Das Gerätehaus platzte aus allen Nähten und war in keiner Hinsicht mehr zeitgemäß. Hier musste unbedingt etwas unternommen werden. Für die Einsatzkleidung war kein Platz vorhanden und die Kameraden mussten ihre Sachen mit nach Hause nehmen. Die Beleuchtung war so schwach, dass man sich beim Betreten des Hauses, erst an die schwache Funzel gewöhnen musste. Es wurde ein Anbau an den bestehenden Rettungsschuppen geplant, heute Alte Dorfstr. 28, und auch, zum großen Teil, in Eigenleistung erstellt. Die Bauleitung wurde Alfred Ludwigsen übertragen, weil er der einzige war, der wusste, wie man eine Maurerkelle anfasst. Dieses sollte natürlich ein Scherz sein. Alfred Ludwigsen war einige Jahre zur See gefahren, hatte es bis zum Kapitän auf kleine Fahrt gebracht, sich dann aber an Land umschulen lassen und Maurer gelernt.

1974 erhielt die Feuerwehr ein neues Fahrzeug. Ein LF 8. Das alte TSF wurde außer Dienst gestellt. Das neue LF 8 konnte anfangs noch nicht im Gerätehaus untergebracht werden, da die Ausbauarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Es stand in dieser Zeit auf dem Betriebshof der Kurverwaltung. Endgültig fertig wurde das Gebäude erst im Jahre 1979.

Die Alarmierung im Notfall erfolgte über die Sirenen. Außer den Alarmierungsknöpfen, die im Ort an strategischen Punkten angebracht waren, gab es einen Knopf in der Kurverwaltung und der Wehrführer hatte einen in seiner Wohnung. Immer mehr Häuser kriegten in diesen Jahren einen Telefonanschluß, und so wurden in Häusern mit Telefon die Nummern des Wehrführers und der nächsten Erste-Hilfe-Station ausgelegt.

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